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On-Prem vs. Cloud

Welches ist die richtige IT-Infrastruktur für KMUs – On-Premises oder Cloud?

Dies ist eine komplexe Frage und ist von Fall zu Fall zu beurteilen. In diesem Artikel geben wir einen kurzen Überblick zu den Stärken und Schwächen der jeweiligen Ansätze. Am Schluss finden Sie unser Résumé.

On-Prem

Die Server stehen im eigenen Unternehmen. Das Unternehmen hat alles unter Kontrolle von der Wahl der Hardware, der physischen Sicherung der Server sowie die Cybersecurity. Die Latenzzeit eines solchen Systems ist entsprechend tief. Diese Überlegungen sind besonders bei systemrelevanten Einrichtungen wie Spitälern, Behörden etc. von Relevanz. In allen Bereichen ist es immer eine Kosten-Nutzen-Abwägung – in Relation zur Verfügbarkeit und Sicherheit des Systems. Betreffend die Verfügbarkeit ist bei international aufgestellten Firmen mit Standorten in diversen Regionen die Netzstabilität ein relevanter Entscheidungsfaktor.

Vorteileg

  • Kontrolle
    Das Unternehmen besitzen die volle Kontrolle über die IT-Infrastruktur und Daten.
  • Verfügbarkeit / Datenzugriff
    Da sich die Infrastruktur bei On-Premises-Systemen in den eigenen Räumlichkeiten des Unternehmens befinden, ist für den Datenzugriff keine Verbindung über das Internet notwendig und somit uneingeschränkt von dieser Verbindung der Betrieb gesichert.
  • Autarkie
    Wenn die Stromversorgung gewährleistet ist – ist der Betrieb der IT-Infrastruktur und allfälligen abhängigen Produktionsanlagen auch bei Netzausfällen gewährleistet.
  • Latenzzeit
    Die tiefe Latenzzeit durch Server vor Ort ist in gewissen Use-Cases von Relevanz.

Nachteile

  • 24/7 Verfügbarkeit
    Gerade bei KMUs ist es oft eine Kostenfrage, einen 24/7 Betrieb zu gewährleisten. Ein Pikett-Dienst muss sichergestellt werden für die Gebäudetechnik sowie die IT-Infrastruktur, da die Systeme voneinander abhängig sind.
  • Investitionskosten
    Die Investitionskosten für die Hardware, die physische Sicherung wie Zutrittskontrollsysteme, Stromausfall, Feuer, Wasser etc. sind entsprechend hoch.
  • Know-how
    Die Anforderungen an das Know-how im Unternehmen ist entsprechend hoch. Die Hardware, die Sicherheitssysteme etc. müssen alle inhouse betreut werden.
  • Wartungsaufwand
    Ein System, welches 24/7 zur Verfügung steht, hat einen entsprechend hohen Wartungsaufwand. Dieser muss das Unternehmen entsprechend aus eigenen Ressourcen sicherstellen.

Cloud

Die Cloud ist heute in aller Munde, auch wenn diese bereits über 20 Jahre auf dem Buckel hat. Dies zeigt, wie bewährt die Technik und die Systeme der Cloud heute sind. Hinter der Cloud steckt nichts anderes als externe Rechencenter, die von einem Dienstleister betrieben werden. Die Leistung steht dann zur Verfügung, wenn Sie benötigt wird. Neben den Aspekten, welche sich auf Technik und Sicherheit beziehen, ist es eine rein wirtschaftliche Entscheidung. Bei der Cloud fallen keine Investitionskosten an, sondern nur variable Kosten. Die Cloud bietet Sicherheit und Zuverlässigkeit ohne grosse Initialinvestitionen. Es wird in der Regel die Leistung bezahlt welche bezogen wird (Pay-as-you-go-Modell) und dies dann, wenn der Bedarf gegeben ist.

Vorteile

  • Skalierbarkeit
    Die benötigten Ressourcen stehen per Fingertipp zur Verfügung. Schwankungen des Bedarfs durch Projekte, ein Businessmodel mit hoher Volatilität sowie Wachstum ist alles kein Problem.
  • Kosten
    Bei den Kosten fallen hohe Investitions- und Fixkosten weg. Dies bedeutet, im Pay-as-you-go-Modell bezahlen Unternehmen immer nur die Leistung, welche sie gerade nutzen. Dadurch muss nicht für eine Infrastruktur bezahlt werden für die Spitzenleistung, welche vielleicht nur 10 % der Betriebszeit benötigt wird. Dies ermöglicht hervorragende Kostenkontrolle und Potenzial für die Kostenoptimierung und ermöglich ein besseres Cashflow-Management.
  • Wartung
    Die Wartung ist durch den Dienstleister gewährleistet und in den variablen Kosten enthalten. Es entstehen somit keine Mehrkosten für die Wartung.
  • Sicherheit
    Angefangen bei der 24/7 Zutrittskontrolle über Notstromaggregate bis hin zu Feuerschutz ist alles in einem modernen Rechencenter von einem Cloud-Dienstleister gegeben. Geschultes Personal überwacht die Anlage 24/7 gegen unberechtigten Zutritt und Betriebsunfälle jeglicher Art.
  • Verfügbarkeit
    Weltweit 7/24 vollen Zugriff auf alle Daten, solange die Mitarbeiter über eine Internetverbindung verfügen. Modernes arbeiten standortübergreifend und zeitzonenunabhängig. Durch die Bereitstellung von mehreren georedundanten Rechencenter in Kombination mit Datenspiegelung ist auch im Fall von lokalen Katastrophen wie Fluten, Waldbränden, Erdbeben etc. der Betrieb des Unternehmens sichergestellt.

Nachteile

  • Kontrolle
    Das Unternehmen gibt die Kontrolle der Hardware und der Daten in externe Hände. Hier lohnt es sich, den Anbieter entsprechend zu prüfen.
  • Datensicherheit
    Hier gilt es besonders zu bedenken, welchen Regulierungen die Dienstleister unterstehen. So ist der Datenschutz besonders bei chinesischen und amerikanischen Anbietern problematisch. Dies, weil diese egal wo die Rechencenter stehen, immer den Regulierungen und Zugriffen von Behörden der jeweiligen Herkunftsländer unterliegen. Dies oft ohne das Wissen der Unternehmen, welche Eigentümer der Daten sind.
  • Abhängigkeit von Anbietern
    Es besteht eine gewisse Abhängigkeit von einem Anbieter. Diese ist jedoch mit einem flexiblen Pay-as-you-go-Modell relativ gering. Eine Migration zu einem anderen Anbieter ist entsprechen schnell umgesetzt.

Résumé

In der Regel kommt heute keine Unternehmung mehr gänzlich ohne Cloud-Lösungen durch. Dies nur schon, weil immer mehr Applikationen nur noch in der Cloud laufen. Weiter ist es nur schon aus Sicherheitsgründen empfehlenswert, wenn zumindest eine Back-up-Lösung an einem anderen Standort besteht für den Fall einer Ransomware Attacke oder auch einer lokalen Umweltkatastrophe. Eine 100 % On-Premises Lösung ist also meist gar nicht möglich und auch nicht empfehlenswert. Wenn nicht bereits eine State of the Art On-Premises Lösung besteht, welche auch externen Audits bezogen auf die Sicherheit standhält. Dies mit dem entsprechenden Know-how im Unternehmen ist die Cloud zielführender. Dies in Bezug auf die Kosten, Verfügbarkeit und in den meisten Fällen auch was die Sicherheit betrifft. Die Cloud ist also in den meisten Fällen die bessere Lösung, wo nicht aus regulatorischen oder betrieblichen Gründen eine On-Premises-Lösung verpflichtend ist.